Ginkgo
Arzneiname:
Ginkgo biloba
Der Name kommt aus dem Chinesischen Yín Xìng, bestehend aus den Schriftzeichen gin (Silber) und kyō (Aprikose).
Weitere Namen: Elefantenohrbaum, Entenfußbaum, Mädchenhaarbaum, Fächerblattbaum, Chinesischer Tempelbaum, Beseeltes Ei, Mandelfrucht, Weißnuss, Nuss-Aprikose, Japanischer Nussbaum, Hügelaprikose.
Beschreibung:
Der Ginkgo stammt aus dem Südwesten Chinas, speziell dem Gebiet entlang des Jangtsekiang. Er ist ein zweihäusiger Baum, ein Windbestäuber und blüht zwischen März und Mai. Er ist weder ein Laub- noch ein Nadelbaum sondern bildet eine eigene Gruppe der Ginkgogesächse, die überraschenderweise den Nadelbäumen näher steht als den Laubbäumen. Der Ginkgo gilt als die älteste Baumpflanze, die auch schon den Dinosauriern Gesellschaft leistete, bevor es Menschen auf der Erde gab.
Sein Holz ist harzfrei, weich und leicht. Es ist schwer entzündlich. Die Borke des Baumes ist bei ausgewachsenen Bäumen dunkegrau und tief gefurcht, bei jungen Bäumen graubraun mit hellbraunen Rissen. Das Holz wird vor allem für Schnitzarbeiten und als Paneel verwendet.
Altbäume haben vor allem Seitenwurzeln während Jungbäume eine bis zu 1m lange Pfahlwurzel haben. Die Bäume erreichen nicht selten ein Alter von 1000 bis 2000 Jahren und dabei eine Höhe von bis zu 40 Metern.
Das Laub des Ginkgo ist im Frühling hellgrün und wird mit laufendem Jahr dunkler. Im Herbst verfärbt es sich goldgelb.
Die Symbolik des Baumes entsteht einerseits aus dem zweigeteilten Blatt und der Zweihäusigkeit als Symbol für Yin und Yang. Er gilt als kraftspedend und lebensferlängernd. Außerdem wurde der Tempelbaum von Hiroshima, welcher bei der Atombombenexplosion verbrannte und im selben Jahr wieder astrieb und weiterwuchs zur Legende.
TCM:
In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden nicht nur Blätter, sondern auch Samen und Wurzeln des Ginkgo verwendet.
Samen finden dabei Anwendung bei Husten, Asthma, Tuberkulose, Blaseninfektionen, häufigem schmerzhaften Wasserlassen Alkoholvergiftungen, Blähungen und Gonnorhoe.
Die Wurzel des Ginkgo wird bei Blähungen, nächtlichen Samenergüssen und Menstruationsstörungen angewandt. Sie stärkt den Magen.
Die Blätter werden bei Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen des Herzens, peripheren Durchblutungsstörungen, Demenz, Alzheimer, Tinnitus, Depression und Tinnitus eingesetzt.
Ginkgoblätter beruhigen den Geist, wirken Blut-Stagnation entgegen und können bei äußerer Anwendung die Heilung des Gewebes fördern. Zugeordnet wird Ginkgo dem Organen Herz und Lunge.
Verwendung:
Vornehmlich wird Ginkgo heute als Zierbaum gepflanzt. Dabei eignet er sich sehr gut als Stadtbaum, da er recht unempfindlich gegen Luftschadstoffe sowie gegen Streusalz ist. Doch er ist auch sehr resistent gegen Insektenfraß und den Befall von Krankheiten welche durch Pilze, Bakterien und Viren ausgelöst werden.
Auch als Tempelbaum ist er sehr beliebt. In Japan werden die geschälten Samen beim Hochzeitsmahl als Glückssymbol verzehrt.
Verwendet wird Ginkgo als Nahrungsmittel und für medizinische Zwecke. Als Nahrungsmittel werden hier vor allem in Japan die Kerne der Samen in der Küche verwendet.
Medizinisch verwendet man im Westen vor allem die Blätter. Extrakte werden hierbei zur symptomatischen Behandlung von Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Ohrensause, Kopfschmerzen, degenerativer Demenz und Tinnitus verwendet.
Ginkgo soll dabei die Gedächtnisleistung und das Lenrvemrögen steigern sowie die Durchblutung und die Fließeigenschaften des Blutes verbessern. Außerdem werden den Extrakten Radikalfängereienschaften zugeordnet.
Bei Überdosierung der Blätter kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und allergischen Hautreaktionen kommen. Bei bei einer Zubereitung als Tee ist eine Überdosierung allerdings kaum zu erreichen.
Kultivieren:
Ginkgo gedeiht sowohl auf sauren als auch alkalischen Böden. Empfindlicher ist er gegen zu trockene oder zu nasse Böden. Er verträgt in älteren Jahren bis zu -30 °C Frost. Jungbäume sind gegen Frost etwas empfindlicher.
Literatur
Ginkgo Biloba
Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie‘s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Daß man sie als eines kennt?
Solche Frage zu erwidern,
Fand ich wohl den rechten Sinn;
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
daß ich eins und doppelt bin?
Johann Wolfgang von Goethe