Als die Tage nach Zimt schmeckten

Donia Bijan

 

Handlung:

Eine spannende Geschichte über einen entscheidenden Abschnitt im Leben einer Familie. Die Hauptdarstellerin, eine Iranerin, die als Teenagerin von ihrem Vater in die USA geschickt wurde, um den Lebensumständen im Iran und dem Regim zu entgehen.

Die Autorin beschreibt genau und eindrücklich wie die Personen die Lebensumstände erleben. Dies ist eine sehr spannende Konstellation, da die Familie auch aus verschiedenen Kulturen zusammengewürfelt ist. Die Protagonistin, Tochter eines iranischen Ehepaares, und in Teheran aufgewachsen, bis sie der Vater nach Beendigung der Schule in die USA schickt, wo sie eine Ausbildung zur Krankenschwester absolviert. Hier lebt sie mit Freundinnen zusammen, lernt den amerikanischen Lebensstil kennen und trifft später in ihrem Beruf ihren Mann, der spanischer Abstammung ist.

Als ihr Mann sie betrügt, fährt sie mit ihrer Tochter in den Ferien erstmals zurück in ihre Heimat, nach Teheran, um ihrer Tochter diese ihr fremde Welt zu zeigen. Davon ist die Tochter zunächst gar nicht begeistert und kann nicht verstehen, wie man hier unter solchen Bedingungen leben kann.

Nach einer Weile gewinnt sie allerdings Freunde und freundet sich auch mit der fremden Welt an, ohne ihren Freiheitsdrang zu verlieren. Auch kommen sich Mutter und Tochter hier näher.

Erzählung:

Der Autorin, Donia Bijan gelingt es neben der Erzählung einer Familiengeschichte auch die Rahmenbedingungen des Lebens in einem Iran zu schildern, die einem durchschnittlichen Westeuropäer unvorstellbar erscheinen.

Diese Geschichte ist berührend, aber gleichzeitig auch schockierend, wenn man erfährt wie Menschen hier leben und was Menschen anderen Menschen antun. Die Autorin beurteilt hierbei nicht. Stattdessen schildert sie lediglich, wie die Figuren mit den Rahmenbedingungen umgehen und wie sie darauf, jede auf ihre Art umgehen.

So gibt diese Geschichte die Chance, viel über Bewältigungsstrategien, menschliches Zusammenleben und die unterschiedlichen Vorstellungen und Zugänge verschiedener Kulturkreise. Die LeserIn hat die Chance, die eigenen Beurteilungen zu hinterfragen und neue Perspektiven zu entdecken.

Fazit: Ein kurzweiliges, spannendes und interessantes Lesevergnügen, das neue Perspektiven eröffnet, auch wenn es dabei streckenweise schockiert.