Vielen lieben Dank an alle, die an den Märchenstunden teilgenommen haben!

Danke für die schönen Stunden, danke für Eure mitgebrachten Geschichten, Eure Spenden, vor allem aber für Eure Teilnahme!

Hier für alle die nicht dabei sein konnten noch eine kleine Geschichte von den Brüdern Grimm, zum Nachdenken bevor man zu Weihnachten die Familie wieder trifft…

 

Es war einmal eine sehr alte Frau, der waren die Augen trüb geworden, die Ohren taub und die Knie zitterten ihr von Tag zu Tag mehr. Wenn sie nun bei Tisch saß und den Löffel kaum halten konnte, schüttete sie Suppe auf das Tischtuch und es floss ihr auch etwas wieder aus dem Mund. Ihr Sohn und dessen Frau ekelten sich davor, und deswegen musste sich die alte Großmutter hinter den Ofen in die Ecke setzen und sie gaben ihr das Essen in ein irdenes Schüsselchen und noch dazu wurde sie davon nicht einmal satt; da sah sie betrübt nach dem Tisch und die Augen wurden nass.

Einmal konnten ihre zittrigen Hände das Schüsselchen nicht festhalten, es fiel zur Erde und zerbrach. Die junge Frau schalt, die alte Frau sagte aber nichts und seufzte nur. DA kaufte sie ihr ein hölzernes Schüsselchen für ein paar Heller, daraus musste sie nun essen.

Wie sie da so sitzen, so trägt das kleine Enkelkind auf der Erde kleine Brettlein zusammen.

„Was machst du da?“ fragte der Vater.

„Ich mache ein Tröglein“, antwortete das Kind, „daraus sollen Vater und Mutter essen, wenn ich groß bin.“

DA sahen sich Mann und Frau eine Weile an, fingen an zu weinen, holten sofort die Großmutter an den Tisch und ließen sie von nun an immer mitessen, sagten nichts, wenn sie ein wenig verschüttete.

Gebrüder Grimm