Stark in stürmischen Zeiten:
Die Kunst, sich selbst und andere zu führen
Bodo Janssen, Anselm Grün
Die beiden Autoren, ein Firmenchef und ein Cellerar (wirtschaftlicher Leiter) einer Abteil in Münsterschwarzach schildern ihre Perspektiven zum Thema Führung.
Bodo Janssen mauserte sich vom Führer-Albtraum zum „Führungs-Guru“. Pater Anselm Grün lernte die Ziele des Benediktinerordens mit wirtschaftlichen Notwendigkeiten zu verbinden.
Sie haben eine nicht alltägliche Einstellung zu Führung und die Methoden, die Bodo Janssen beschreibt sind nicht konventionell. Eines ist klar. Um eine gute Führungskraft zu sein, muss man sich selbst gut kennen. Außerdem ist es erforderlich, Gemeinschaftssinn zu schaffen. Hier können die Mönche ein Beispiel geben. Dieses Buch ist kein klassisches Management-Buch. Es sucht eine quasi-„philosophische“ Basis für die gemeinschaftliche Zielsetzung. Ermächtigung ist wohl ein weiteres Stichwort. Es bedarf einer Vision und diese sollte gemeinschaftlich entwickelt, zumindest aber von allen mitgetragen werden. Und die Selbstkenntnis ist nicht nur für Führungskräfte hilfreich. Jede(r) MitarbeiterIn sollte die Visionen und Ziele des Unternehmens kennen und seine/ihre Rolle sowie die eigenen Zielrichtungen darin wiederfinden können. So sind Motivation und Engagement keine Frage mehr. Gleichzeitig sind Führung und Zielrichtung Voraussetzung für Zusammenhalt. Und nicht zuletzt sind die Entscheidungsfreiheit und Handlungsfreiheit der Mitarbeiter große Erfolgsfaktoren.
Gemeinsam in eine Richtung zu gehen unter Führung glaubwürdiger Führungskräfte, die sich als Dienstleister an ihren MitarbeiterInnen sehen scheinen das Erfolgsgeheimnis der Hotelgruppe von Bodo Janssen zu sein. Andererseits bedarf die Führung in einem Spannungsfeld von Gemeinschaftssinn und wirtschaftlicher Notwendigkeit, wie sie in einem Bedediktinerkloster herrscht wohl kaum von derartigem Freiraum geprägt. Schließlich unterliegen die Benediktinermönche strengen Regeln. Doch auch diese geben Führung und die Stärke der klösterlichen Gemeinschaft ohne Ablenkung liegt wohl in der Selbstreflexion. Nicht umsonst lernte Bodo Janssen von Anselm Grün, um seinen Ruf und seine Führungsmethodik zu erlernen und die Basis für seinen späteren Erfolg zu legen.
Fazit:
Wer hier Checklisten und Methoden sucht, ist hier fehl am Platz. Es geht hier um Einstellungen zum Leben, zu Menschen und zu Gemeinschaften.