Was ist mit unserer Wirtschaft los?
Warum wird in unserem Geld eigentlich immer höher bewertet als die Gegenleistung? Wer zahlt ist der Kunde und der Kunde bestimmt, denn seine (die Geldleistung) ist offenbar mehr wert als die materielle (Produkt) oder Dienst-Leistung.
Warum ist das so?
Heutzutage, in der Dumping-Gesellschaft ist es doch oft sogar genau umgekehrt. Dumping-Preise, Arbeit zu Sklaven-Löhnen, sind doch durchaus bekannte Phänomene… Prinzipiell ist der Kunde ja nur deshalb bereit für eine (Sach- oder Dienst-)Leistung zu bezahlen weil er sie erstens braucht und zweitens selbst nicht erbringen kann oder will. Wo liegt also die Logik? Natürlich muß auch die Qualität der Leistung stimmen, was sie auch nicht immer tut. Doch auch in diesem Fall ist das Risiko für den Käufer geringer, denn es ist wesentlich leichter Geld zurückzuerstatten als eine erbrachte Leistung zurückzuverlangen, was oft sogar völlig unmöglich ist.
Es scheint mir eine gesellschaftliche Konvention zu sein, sonst nichts.
Wirtschaft = Leistung und Gegenleistung werden getauscht. Eigentlich sollte doch die Wertschöpfung auf Seite des Leistungserbringers liegen, oder?
Geld wird einfach generell höher bewertet als alles andere. Der einzige Sektor wo es fallweise anders ist, ist der Superluxus. Dort ist das Gut noch hochgeschätzt. Allerdings nicht um seiner selbst willen, sondern vor allem wegen des Status und Prestige, die es auf seinen Besitzer überträgt.
Somit lautet die Rangordnung:
- Prestige
- Geld
- …
Was kann man tun? Das liegt an einem selbst. Ich für meinen Teil habe mich entschlossen, dies für mich genauer zu hinterfragen. Das bedeutet bewusst zu kaufen, zu kaufen was ich benötige, dabei aber auf Qualität und Regionalität zu achten. Es ist eine Frage der eigenen Wertigkeiten und Prioritäten. Wenn man auf das altbekannte Beispiel der Lebensmittel zurückgeht, so kaufe ich lieber nur die Menge die ich brauche auf dem Markt und bezahle dafür einen fairen Preis, als um dasselbe Geld im Supermarkt zwangsweise eine größere Menge zu kaufen, die ich ohnehin nicht benötige. Das spart Transport und Müll. Es ist auch nicht notwendigerweise die Quelle. Mein lokaler Supermarkt bietet die Produkte der Bauern in der Umgebung ebenfalls an. Ich habe also die Wahl. Und das gilt in vielen Bereichen. Meist ist unsere Freiheit größer als wir glauben. (mehr zum Thema Freiheit hier)
Mein Eindruck ist: Es gibt Ansätze bei Einzelnen, die ihre Prioritäten anders setzen, aber die gesellschaftliche Tendenz scheint mir doch recht klar zu sein. So weit ein paar Gedanken zum Nach- oder Überdenken…